Lesung im Dunkeln #7

Biel - Literatur Cafe

Lesung im Dunkeln #7

An der Lesung im Dunkeln begibt sich das Publikum auf ein Abenteuer: Während einer Stunde in absoluter Dunkelheit, erschaffen (Tatjana) Jan Sievers, Judith Wegmann und Benjamin Kevera mit Texten und Musik eine Welt, die so flüchtig ist wie die Dunkelheit selbst.

Geschichte Im Frühling 2017 ist die Lesung im Dunkeln aus einer spontanen Idee geboren Nach zahlreichen positiven Reaktion auf die erste Veranstaltung wurde zu einer regelmässigen Lesereihe und Plattform für junge Kunstschaffende. Der Initiator, Benjamin Kevera, hat vor und hinter der Bühne bereits mit zahlreichen Schreibern, Musikern und Tänzern zusammen gearbeitet. Nachdem 20 Köpfe ein Jahr getüftelt und performt haben, ist die Lesung im Dunkeln zu einem einzigartigen, aufregenden und regelmässig stattfindenden Format heran gewachsen. Durch die rotierenden Künstler, mit denen Kevera zusammen arbeitet, gleichen sich keine zwei Ausgaben der Lesung im Dunkeln inhaltlich : mal Hörspiel, mal mit einer Prise Musical, mal experimentell, mal poetisch, mal Tanzperformance, mal komplett auf Französisch, mal auf Deutsch oder auch gemischt. Mit Galgenhumor, oder lebensfroh – nur dunkel ist es immer. –

Kevera, der sich bei Wasserglaslesungen meist über den Pickel auf der Autorenstirn, die Schönheit nebenan oder das helle Sparlampenlicht den Kopf zerbrochen und sich danach gefragt hat, worum es im Text eigentlich ging, ist im letzten Jahr zum Erforscher jener Sinne geworden, die von einer visuellen Welt verschluckt werden.

Auszug #7 Seit Jahrtausenden wissen wir, dass Gott allwissend war und ist – aber müsste man um allwissend zu sein, nicht irgendwann einmal Student gewesen sein? Könnte es nicht sein, dass Gott, der Schöpfer, mindestens einmal eine Schaffenskrise hatte, dass er vielleicht sogar mehrere Entwürfe unserer Welt verworfen hat? Oder Marx, ein anderer alter Mann mit weissem Bart und bekennender Opiumkonsument – oder wie ging der Spruch schon wieder – dessen Worte uns auf verschiedene Arten bis heute beschäftigen, müsste der nicht auch einmal irgendwo angefangen haben? So wie Karin, die zwar jung ist und keinen Bart hat, dafür aber vielen alten Männern mit weissen Bärten in Schlagfertigkeit und Gemeinheit in nichts nachsteht.

Benjamin Kevera, a.k.a. der mit dem Hut, war schon als Kind überzeugt, dass er eines Tages ganz viele epische Romane schreiben würde. Inzwischen schreibt er viele kurze Dinge, wie Übersetzungen und Werbetext, und in jeder freien Minute Gedichte, Kurzgeschichten und Bühnenprosa, die an der Lesung im Dunkeln zu hören oder im bald eröffnenden MiNiKRY-Verlag zu lesen sind. Kevera schliesst 2019 sein Studium am Literaturinstitut Biel ab.

www.benjaminkevera.com